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Get the appAus medizinischer Sicht gilt die Belastung durch VOCs als Mitursache für die wachsende Zahl von Allergikern in Deutschland. Dieser Aspekt sollte deshalb bei der Wohnraumgestaltung in den Vordergrund gestellt werden.
Die Abkürzung "VOC" (engl.: "Volatile Organic Compound" - Flüchtige organische Verbindungen) steht für eine Reihe von Substanzen, deren Gemeinsamkeit sich durch einen niedrigen Siedepunkt in der namensgebenden Flüchtigkeit zeigt. Der Begriff der "Flüchtigkeit" leitet sich vom "Verflüchtigen" oder "Verdampfen" eines Stoffes ab, was bedeutet, dass der Stoff bereits bei einem niedrigen Siedepunkt oder Dampfdruck als Gas in die Umgebungsluft übergeht.
Die Substanzen finden sich in Verpackungsmaterialien wie Styropor, in Hilfsmitteln zur Fertigung von Möbeln und Produkten der Innenausstattung (Farben, Wandanstriche, Teppiche). Nahezu alle Produkte, die einen Duft im Raum verbreiten, enthalten VOCs. Die Abklingzeit des Duftes kann von wenigen Tagen, bis hin zu Jahren dauern. In dieser Zeit beeinflussen die entweichenden Verbindungen je nach Art und Substanzintensität die Umgebungsluft.
Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO befindet sich der Siedebereich von VOCs zwischen 60°C und 250°C. Bereits unterhalb dieser Temperaturgrenze kann es jedoch zu Ausdünstungen aus dem Trägermaterial kommen. Zu VOCs zählen u.a. die Verbindungen zahlreicher Stoffgruppen, die vielfach für den menschlichen, wie auch den tierischen Organismus schädlich sein können. Dennoch wurden und werden diese Stoffe als Bestandteil von Materialien im Hausbau und der Innenausstattung eingesetzt.
Negativ-Schlagzeilen machten als Wohngifte unter anderem Stoffe wie Formaldehyd (VVOC), PCP und PCB (SVOC). Der Fund dieser Wohngifte in Büros, Kindergärten und Schulen führte zu nachhaltigem Sanierungsbedarf von Gebäuden. In privaten Wohnungen und Häusern ist jedoch der Besitzer für die fachgerechte Sanierung verantwortlich. Die Zusammenarbeit mit fachlich geschulten Handwerkern ist entsprechend, auch bei Eigenleistung, unerlässlich.
Der Geruch eines Neuwagens oder von neuem Mobiliar ist markant. Farbanstriche, Verpackungsmaterialien und viele Baustoffe haben ebenfalls einen Duft mit hohem Wiedererkennungswert. Die typischen Gerüche haben häufig einen ähnlichen Hintergrund. Sie werden von den sogenannten VOCs hervorgerufen.
Desinfektionsmittel, Kork- und Holzprodukte, Öl- und Kunstharzfarben (Alkydlacke), Abbauprodukte aus Linoleum, Küchendunst
Alkohole, Aldehyde, Alkane, Alkene und Cycloalkene
Kraftstoffe und deren Abbauprodukte sowie damit verbundene Außenluft, Lösungsmittel in Lacken, Fleckentfernern und Harzen
Bestandteil in Reinigungs- und Lösungsmitteln, Abbauprodukt aus Weichmachern u.a. Aromatische Verbindungen
Lösungsmittel, Hartschaumprodukte, Produkte aus dem Bereich der Innenausstattung (Bodenbeläge), Tabakrauch, Kfz-Abgase
Weichmacher, Lösungsmittel, Heizkostenverteiler (Metylbenzonat)
Reinigungsmittel, Lösungsmittel für wasserlösliche Farben und Lacken
Toilettenreiniger (p-Dichlorbenzol), chemische Reinigungsmittel (Tetrachlorethan), Reiniger zur Entfettung, Lösungsmittel,
Lösungsmittel (z. B. Methylethylketon), UV-gehärtete Lackoberflächen
ätherische Öle in Holz und Pflanzen, Duftstoffzusätze als Geruchsverbesserer
Bestandteil von Teerklebern und Teerpappen, Bitumenplatten, Insektizide (Mottenschutz)
Desinfektionsmittel (Kresole), Dichtungsmassen (Butanonoxim), Bindemittel (Phenol)
Mit wachsender Kenntnis und neuen Erfahrungswerten über "Flüchtige organische Verbindungen" wurden inzwischen zahlreiche Stoffgruppen als Wohngifte und als gesundheitsgefährdend eingestuft. Besonders im Bereich von Innenräumen, in denen sich VOCs verbreiten und durch unzureichende Belüftung anreichern können, zeigte sich in der jüngeren Vergangenheit eine mögliche gesundheitsgefährdende Belastung.
Hierzu können unter anderem Kopfschmerzen, eine Erhöhung der Infektionsanfälligkeit, die Verringerung von Konzentration und Leistungsfähigkeit, allergische Reaktionen der Schleimhäute, Hautirritationen, Juckreiz sowie eine Veränderung der Sinneswahrnehmungen und neurologische Probleme zählen.
Einzelne Stoffgruppen der VOCs werden jedoch als harmloser eingestuft, sofern sie nur über kurze Zeiträume und in geringer Dosierung zum Einsatz kommen. Hierzu zählen beispielsweise die Terpene aus natürlichen Grundstoffen, beispielsweise aus Pflanzen, natürlichen Harzen, Naturfarben und -ölen. Diese gelten in geringen Mengen als unbedenklich, mitunter sogar medizinisch förderlich (z.B. in Form von ätherischen Ölen in der Aromatherapie), können jedoch je nach individueller Reaktionsweise Irritationen und Allergien auslösen.
In der Raumluftbewertung für die Wohngesundheit wird in der Regel der Summenwert aller VOCs beurteilt und anhand der Höchstwert-Empfehlungen des Umweltbundesamtes (UBA) begutachtet. In diesem Summenwert wird die Toxizität (Giftigkeit) nicht bewertet sowie das gesundheitsgefährdende Potenzial einzelner Stoffe. Stattdessen werden Erfahrungswerte aus bauüblichen Verhältnissen in eine pauschalisierte Betrachtung einbezogen. Ausnahmen bilden Stoffe, für deren Gesundheitsgefährdung aussagekräftige Studien vorliegen und für die entsprechend separaten Grenzwerte festgelegt wurden.
SVOCs (schwer flüchtige organische Verbindungen) gehen im Verhältnis zu anderen VOCs nur langsam in die Umgebungsluft über, wirken als Wohngifte jedoch langfristig durch die Ansammlung und Anhaftung im Innenraum.
Sie spielen entsprechend unter anderem beim Fogging-Phänomen (ungeklärte Verfärbungen von Räumen) eine Rolle sowie bei der Entwicklung des Sick-Building-Syndroms . Potenzielle Quellen für SVOC Emissionen können zum Beispiel Elektrogeräte älteren Baujahres, Fugendichtstoffe, Kondensatoren, Hydraulikanlagen, Weichmacher in Kunststoffen und Baumaterialien, Holzschutzmittel, Insektensprays, Teppiche und Wohntextilien sein.
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