Wohngesundheit A-Z
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Gesünder Wohnen von A bis Z

In unserem Glossar erläutern wir Ihnen wichtige Schlagworte rund um Baubiologie, Raumklima und verschiedenste Einflussfaktoren auf unser Wohlbefinden in Innenräumen.

A

Asbest:

Ehemals galt das Material Asbest als individuell einsetzbares Wundermittel, das sich durch Hitze- und Säurebeständigkeit, Stabilität und gute Dämmeigenschaften auszeichnete. Erst später wurde die Gefahr durch Asbest erkannt und seit 1993 in Deutschland verboten. Durch die Langlebigkeit des Materials ist es jedoch noch heute in Haushalten zu finden. Einsatzbereiche zeigen sich unter anderem in Nachtspeicheröfen, Isolierungen und Dämmplatten sowie alten Bodenbelägen wie PVC-Böden. Wird Asbest im Wohnraum vermutet, sollte ein Fachmann der Baubiologie zu Rate gezogen werden. Insbesondere beim Entfernen der asbesthaltigen Materialien besteht ein hohes Risiko, dass die gefährlichen Asbestfasern in die Raumluft übergehen und eingeatmet werden können. Eine lückenlose Nachbehandlung der Flächen ist von hoher Priorität. Asbestfasern gelten als krebserregend.

B

Bleirohre im Wasserkreislauf des Hauses:

In Häusern, die vor 1960 gebaut wurden, fanden häufig Wasserrohre aus Blei Verwendung. Bis heute geht das Bundesumweltamt Schätzungen zufolge davon aus, dass Altbauten aus dieser Zeit noch immer in 10 bis 30 % mit Bleirohren versehen sind. Besteht in einem Haus Unsicherheit zur Materialbeschaffenheit der Wasserrohre, kann ein Klopftest Hilfestellung geben. Bleirohre klingen beim Klopfen mit einem Schraubenzieher eher dumpf. Optisch zeigen sich Bleirohre oft leicht gebogen. Sind Bleirohre als Wasserrohre im Einsatz, geben sie dauerhaft geringe Spuren Blei ab, was im Körper eingelagert wird. Wohngifte wie Blei setzen sich im Gehirn, in den Knochen sowie den Zähnen ab, beeinträchtigen das Nervensystem nachhaltig und senken die Widerstandskraft des Körpers gegen Infektionen. Kinder, die einer Bleibelastung ausgesetzt sind, zeigen häufig Konzentrationsprobleme, Lernstörungen und eine Einschränkung der kognitiven Fähigkeiten (Intelligenzminderung).

 

Böden, Beläge und Teppiche:

Der Belag des Bodens hat vielfältigen Einfluss auf den Wohnraum: Akustik, Raumklima und Lufthygiene sind ebenso von der Wahl des Bodenbelages abhängig, wie der Gehkomfort. Gleichzeitig zeigen sich im Bodenbelag mehrere Gefahrenquellen bezüglich der Baubiologie, die es zu berücksichtigen gilt. Das Material und der gegebenenfalls verwendete Kleber bilden die mögliche Basis für eine Gesundheitsgefährdung. Auch die entstehenden Reaktionsprodukte von Belag und Kleber können das Raumklima beeinträchtigen und als Wohngifte Bewohner schädigen. Achten Sie bei der Auswahl des Bodens auf versteckte Gefahren und meiden Sie vermeintlich günstige Importwaren ohne unabhängige Prüfsiegel, welche Schadstofffreiheit belegen. Ausgasungen wie Formaldehyd, PCP und diverse Weichmacher bei künstlich hergestellten Materialien zählen ebenso zu den Gefahrenquellen wie Insektizide (z.B. Pyrethroide gegen Motten), die noch heute in vielen Ländern bei natürlichen Bodenbelägen zum Schutz vor Schädlingen zum Einsatz kommen. Unser Tipp: Setzen Sie beim Bodenbelag auf Qualität, fragen Sie immer aktiv nach, wenn Sie sich bezüglich der Verträglichkeiten von Komponenten unsicher sind und planen Sie statt der Verklebung von Teppichen eine Verspannung ein. Für Allergiker sind neben Holzböden und schadstofffreien Laminatböden auch kurzflorige Teppiche geeignet, um entstehende Staubbelastung im Raumklima zu binden und das gesunde Wohnen zu fördern.

E

Elektrosmog:

In allen Bereichen, in denen Stromleitungen, Sendeanlagen oder Kabel Energie transportieren, entwickeln sich elektromagnetische Felder. In unserer modernen Welt, in der der Alltag von der Nutzung von elektrischen Geräten geprägt ist, entstehen somit vielfältige solcher Felder, die in der Baubiologie als Elektrosmog bezeichnet werden. Wird der vom Hersteller für den Gebrauch als üblich angesehene Abstand eingehalten, gelten die Felder als gering gefährdend. Durch die erhöhte täglichen Belastung reagieren heute jedoch immer Menschen sensibel auf diese Belastung. Besonders kritisch werden hochfrequentierte elektromagnetische Felder betrachtet, wie sie von schnurlosen Geräten und drahtlosen Netzwerken (moderne Medien wie PC, Laptop, Handy) aber auch von Mikrowellen und Babyphonen ausgestrahlt werden. Für niederfrequente elektrische und magnetische Felder wurden in Deutschland Grenzwerte festgelegt. Diese liegen bei 50 Hz im Bereich von Haushaltsstrom sowie 16 2/3 Hz für elektrifizierte Verkehrssysteme. Im Bereich der hochfrequenten elektromagnetische Felder gilt ein Grenzwert von 10 MHz festgelegt, der jedoch durch die steigende Zahl von Elektrogeräten im Alltag schnell erreicht werden kann. Aus Sicht der Baubiologie empfiehlt es sich daher, die Verwendung von Geräten, die elektromagnetische Felder entwickeln, zu begrenzen und wo immer möglich nicht nur im Wohnumfeld zu vermeiden.

H

Hausstaubmilben:

Die Entwicklung von Hausstaubmilben lässt sich im Wohnraum nicht vermeiden, jedoch mit etwas Sorgfalt vergleichsweise gut eindämmen. Besonders für Allergiker ist die Eindämmung der Milbenpopulation ein wichtiger Aspekt, zählen Milben doch heute zu den häufigsten Auslösern von Allergien und allergischem Asthma. Die Hausstaubmilbe ernährt sich von Hautschuppen und Schimmelpilzen. Die allergische Reaktion erfolgt auf den Kot, der sich an Staub anheftet, in der trockenen Raumluft zirkuliert und eingeatmet wird. Die Verringerung der Milbenbelastung kann gefördert werden durch regelmäßiges Lüften, die Nutzung milbenundurchlässiger Bettwäsche, regelmäßige Reinigung von Wohntextilien, die regelmäßige Reinigung von Oberflächen mit einem feuchten Tuch, sowie die Behandlung der Wohnräume mit Neemöl/dem Wirkstoff des Neembaumes im Reinigungswasser im Frühjahr und Herbst. Die sorgfältige Reinigung und der regelmäßige Austausch der Raumluft wirken sich auch über die Belastung mit Hausstaub und Hausstaubmilben hinaus positiv auf das Raumklima aus.

 

Heizverhalten:

Das richtige Heizen geht stets auch mit dem guten Lüftverhalten einher. Wohnräume sollten stets ausreichend geheizt, dabei jedoch nicht überhitzt werden. Gleichbleibende Temperaturverhältnisse sollten vermieden und die Räume entsprechend ihrer Nutzung temperiert werden. Bei gravierenden Temperaturwechseln sollte das Fenster nachts geschlossen werden, damit die Wände langsam die Temperaturveränderungen übernehmen können und Temperaturbrücken möglichst nicht entstehen. Stoßlüften sollte gegenüber dem Dauerlüften vorgezogen werden - andernfalls droht Schimmelbildung. 

I

Insektenschutz:

Vielfältige Insekten können im Alltag in den Wohnraum eindringen und das Wohlbefinden im Zuhause stören. Dennoch sollte der Schutz vor Insekten nur in Ausnahmefällen durch Insektizide erfolgen und bevorzugt auf natürliche Abwehrmittel zurückgegriffen werden. Nicht selten werden Insektizide durch unsachgemäßen Einsatz als Ursache für Wohngifte ermittelt. Viele Insektizide vergiften nicht nur die unerwünschten Insekten sondern greifen als Nervengifte auch den menschlichen Organismus an. Wählen Sie Insektengitter, Moskitonetze oder Fliegenklatschen oder nutzen Sie insektenabweisende Produkte mit natürlichen Wirkstoffen. So können zitronige Düfte aus ätherischen Ölen Fliegen und Mücken vertreiben, Insektenfallen zum Einsatz kommen und Pheromonfallen als Leimtafeln die Störung durch Insekten nachhaltig vermindern.

L

Lärm:

Eine hohe Lärmbelastung kann auf Dauer das gesunde Wohnen beeinträchtigen, da das Unterbewusstsein auch bei scheinbarer Gewöhnung immer auf die Geräuschkulisse reagiert. Die für die Gesundheit wichtigen Erholungsphasen werden somit nachhaltig beeinträchtigt. In der Baubiologie nimmt man entsprechend Fenster und Türen als Schwachstellen ins Visier. Der Einsatz von Wärmeschutzfenstern oder das sorgfältige Abdichten von Rändern vermindert das Eindringen von Schall in den Innenraum. Für Laminatböden helfen Trittschalldämmungen sowohl den Wohnungsbewohnern als auch der Nachbarschaft. Teppiche und weiche Bodenbeläge schlucken den Schall, mindern die Belastung durch Lärm und verbessern zeitgleich die Akustik in Innenräumen zur Förderung des Raumklimas.

 

Luftfeuchtigkeit:

Ebenso wie in Außenbereichen schwankt auch in Innenräumen die Luftfeuchtigkeit, je nach Nutzungsverhalten der Bewohner. Ausgeglichene Luftfeuchtigkeit kann ein gesundes Wohnen optimieren und das Raumklima positiv beeinflussen. Im Alltag beeinflussen Sie sowohl durch die Art der Raumnutzung als auch durch das normale Aufhalten im Raum selbst die Höhe der Luftfeuchtigkeit. Bis zu einem halben Liter Flüssigkeit verliert der erwachsene Mensch im Schlaf durch Atmen und Schwitzen jede Nacht, die als Wasserdampf in die Raumluft übergeht. Hinzu kommen Einflüsse durch Kochen, Duschen und Baden oder die Verwendung von Raumluftbefeuchtern. Zur Messung der relativen Luftfeuchtigkeit in Innenräumen kann ein Hygrometer zum Einsatz kommen. Je nach Raum liegt eine ausgeglichene Luftfeuchtigkeit zwischen 30 und 65%. Je mehr Feuchtigkeit sich in der Raumluft zeigt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass an kühlen oder gar kalten Wänden ein Niederschlag entsteht, der die Bildung von Schimmel fördert. Die wichtigsten Gegenmaßnahmen sind regelmäßiges Stoßlüften (mehrmals am Tag) sowie ein ausgewogenes Heizverhalten nach Bedarf. Dabei sorgt das Lüften nicht nur für eine Senkung der Luftfeuchtigkeit sondern fördert auch den Ausgleich der Temperatur sowie die Entfernung von Schwebestaub und Schadstoffen aus der Raumluft.

N

Nachtspeicherofen:

Als modernes Heizgerät wurde der Nachtspeicherofen in den 1950er und 1960er Jahren zur elektrischen Alternative gegenüber dem klassischen Ofen. Sie galten als geräusch- und schmutzarm, dabei höchst sicher und benötigten im Gegensatz zu anderen Heizvarianten keine geräumigen Lagerräume für das Brennmaterial. Dabei wurde häufig auch das zu dieser Zeit als „Wundermaterial“ bekannte Asbest (bis zum Baujahr 1976) in den Bauteilen der Nachtspeicheröfen eingesetzt. Mit wachsender Kenntnis über die Gesundheitsgefährdung durch Asbest wurde das Material im Jahr 1993 in Deutschland verboten. Ist ein Nachtspeicherofen intakt, geht nach der Baubiologie auch heute kaum ein Gesundheitsrisiko durch den Betrieb vom Gerät aus, da die maßgeblichen Bauteile (Kernsteinträger und Isolierung) nicht mit dem Lüftungskanal in Verbindung stehen. Ein Austreten von Asbest ist somit äußerst unwahrscheinlich. Sollten Sie dennoch unsicher sein, verhilft ein Blick auf das Typenschild bei der Identifizierung. Notieren Sie Seriennummer, Baujahr und Typenbezeichnung, um entsprechende Auskünfte beim Hersteller zu erfragen.

O

Ozon:

Der Stoff Ozon erlangte durch das Bekanntwerden der Ozonschicht bzw. deren Schädigung durch Treibhausgase traurige Bekanntheit. Ozon werden unterschiedliche Wirkungsweisen nachgesagt, die sowohl positive als auch negative Einflüsse auf das Raumklima hervorrufen können. Nachteilig wirkt es auf die Schleimhäute, insbesondere die Atemwege. Zudem ruft es Kopfschmerzen und Konzentrationsprobleme hervor. Es entsteht beispielsweise bei der Nutzung von Fotokopierern und Laserdruckern. Andererseits werden die desinfizierenden Eigenschaften des Ozons als Reinigungsmittel für die Wasseraufbereitung und die Luftwäsche (Raumluftreinigungsgeräte) eingesetzt. In Innenräumen sollte die Entwicklung von Ozon vermieden werden oder aber für ausreichend Belüftung gesorgt werden.

P

Putzmittel:

Gesünder Wohnen bedeutet in der Regel auch, hygienisch sauber zu wohnen. Doch gerade die vielfältigen Putzmittel und Reiniger enthalten häufig chemische Wirkstoffe, die sich negativ auf Gesundheit und Wohlbefinden auswirken können. Häufig ist die „chemische Keule“ jedoch unnötig. Das Angebot moderner Reinigungsmittel ist vielfältig und bietet für die normale Alltagsverschmutzung gesundheitsschonende Alternativen mit natürlichen Wirkstoffen, die auch der Umwelt zuträglich sind. Bekannte Hausmittel sind ebenfalls sinnvoll: Für den Putztag finden sich Zitronen, Essig oder Orangenöl häufig ohnehin in der Küche. Dennoch kann es mitunter notwendig sein, chemische Putzmittel zum Einsatz zu bringen. Beachten Sie dabei stets die Sicherheitshinweise auf den Verpackungen, wenn Sie chemische Reiniger zum Einsatz bringen und verwenden Sie diese Mittel ausschließlich separat sowie zum ausdrücklich ausgewiesenen Zweck. Die Kombination mehrerer Wirkstoffe unterschiedlicher Putzmittel kann verheerende Folgen haben, da diese miteinander reagieren und mitunter sogar tödliche Wirkstoffreaktionen erfolgen. Bewahren Sie Putzmittel stets kindersicher auf und beachten Sie für Ihre Gesundheit die Devise: „Weniger ist mehr!“

S

Schimmelpilze:

Wo Wärme und Feuchtigkeit auf organische Stoffe treffen, bildet sich ein gutes Milieu für die Entwicklung von verschiedenen Arten der Schimmelpilze. Grundlegend sind Schimmelsporen in jeder Raumluft vorhanden. Durch das Wachstum der Schimmelpilze an feuchten Wänden werden sie mit steigender Konzentration zu einer Gefahr für die Gesundheit. Schimmelpilze können sich z. B. an der Wand, an den Decken sowie am Fensterrahmen festsetzen. Als Nahrung nutzen die Sporen organische Stoffe wie Holz, Steine, Kunststoffe oder Bestandteile aus der Raumluft. Bautechnische Mängel mit Tauwasserbildung unterstützen die Schimmelpilzbildung ebenso, wie falsches Lüften und Heizen. Schimmelsporen im Innenraum fördern die Entwicklung von Atemwegserkrankungen, belasten das Immunsystem und können Allergien bis hin zu allergischem Asthma auslösen. Um entstandenen Schimmel zu entfernen, sollte der Pilz fachgerecht beseitigt werden, ohne die Sporen, beispielsweise beim Abkratzen, übermäßig in der Raumluft zu verteilen. Das Inaktivieren der Schimmelpilze wird durch Fungizide erzielt., Die Beseitigung sollte bei einem Befall von mehr als 0,5 m² Fläche durch den Spezialisten erfolgen. Häufiges Lüften, die Dämmung von Wärmebrücken und der Austausch der belasteten Materialien gehören zur zielführenden Beseitigung; die Anpassung des Wohnverhaltens in Bezug auf das Heizen und Lüften unterstützen dies. Lesen Sie hierzu auch mehr in unserem „Ratgeber Schimmelpilze“.

T

Tapeten und Wandbeläge:

Neben Bodenbelägen spielen auch Wandbeläge im Innenraum eine große Rolle bei gesünderem Wohnen. Je nach Art der Tapete können diese ebenso wie Teppiche Weichmacher enthalten oder durch Beschichtungen das Ausdünsten von Schadstoffen zur Folge haben. Auch Wandbeläge aus Naturfasern sind dabei nicht immer empfehlenswert, da viele Materialien mit Kunststoffen wie Polyethylen aufkaschiert werden und somit die Atmungsaktivität der Wände beeinflussen. Zudem setzt sich an Naturfasern schneller Staub ab, der für Allergiker zu einem Problem werden kann. Achten Sie daher bei der Auswahl von Tapeten und Wandbelägen ebenso wie bei Bodenbelägen auf Prüfsiegel unabhängiger Institute, welche die Umweltfreundlichkeit und die Förderung der Wohngesundheit durch Schadstofffreiheit belegen.

U

Umweltzeichen:

Unabhängige Institute prüfen Produkte hinsichtlich Emissionen auf VOCs und andere Wohngifte. Geprüfte Artikel, welche die Prüfkriterien erfüllen, werden mit Zertifizierungen versehen. Besonders renommiert ist das eco-Institut in Köln, das für seine strengen eco-Prüfverfahren bekannt ist und eine jährliche Neutestung für die Zertifizierung verlangt. Baumit lässt seine Produkte vom eco-Institut prüfen und konnte bereits für 60 Produkte aus dem Bereich des Innenausbaus die Zertifizierung entgegennehmen. Ein weiteres bekanntes Siegel ist der „Blaue Engel“, der auf umweltfreundliche und schadstoffarme Produkte hinweist, die bei sachgemäßer Anwendung keine oder nur geringe Auswirkungen auf die Gesundheit von Verwendern und Wohnraumnutzern haben. 

V

VOC:

Volatile Organic Compounds - VOC. Unter der Abkürzung „VOC“ versteht man eine Vielzahl von „flüchtigen organischen Substanzen“, die nach der Herstellung von Möbeln und Artikeln für die Innenausstattung aus den Materialien in die Raumluft abgegeben werden. Die Substanzen können sowohl natürlicher, als auch synthetischer Herkunft sein. Neben den VOCs, die meist binnen eines kürzeren Zeitraumes aus den Produkten ausgegast werden, bilden die sogenannten SVOCs (schwerflüchtige organische Substanzen) eine langfristige oder dauerhafte Belastung. Beide Varianten können die Gesundheit der Raumnutzer gefährden und stellen je nach Art für vorerkrankte, sowie für gesunde Menschen ein Gesundheitsrisiko dar. Eine genaue Identifizierung ist dabei oft schwer und durch die Kombination von mehreren Stoffen häufig verzerrt. Achten Sie daher bei Renovierungsarbeiten und im Rahmen von Neuanschaffungen stets auf emissions- und schadstoffarme Produkte. Lesen Sie mehr zu diesem Thema in unserem „Ratgeber“.

W

Wasser:

Wasser gilt als Lebensspender und die Richtlinien für die Trinkwasserqualität sind in Deutschland sehr hoch. Damit diese hohe Qualität für die Alltagsnutzung erhalten bleibt, ist nicht nur die Wasserqualität sondern auch das Zuliefersystem wichtig. Sind Rohrsysteme aus Blei im Einsatz, ist Vorsicht geboten: Im Eigenheim sollte ein zeitnaher Wechsel des Rohrsystems eingeplant werden, da Blei selbst in geringen Mengen hochgiftig ist und sich als schwerwiegende Belastung im Körper ansammelt.

Wohngifte:

Gifte und Schadstoffe im Zuhause werden als Wohngifte bezeichnet. Sie verringern die Lebensqualität in genau dem Umfeld, das eigentlich der Regeneration und dem sicheren Rückzug dient. Viele Stoffe, die heute von der Baubiologie als Wohngifte deklariert werden, holen sich die Bewohner mitunter unwissentlich selbst nach Hause. Besonders in Altbauten finden sich mitunter schadstoffbelastete Materialien, die in der Vergangenheit als moderne Problemlöser zum Einsatz kamen. Asbest in Nachtspeicheröfen und Dämmungen, Formaldehyd und Lösungsmittel aus Möbeln, Lacken und Klebstoffen sowie PCB aus Fugendichtungen oder Holzschutzmittel und Insektizide sind nur einige der in der Baubiologie heute bekannten Wohngifte. Sie können unterschiedliche Gesundheitsstörungen hervorrufen und sich durch die Kombination mehrerer Stoffe auf engstem Raum in ihrer Schädlichkeit potenzieren. Sind Sie von ungeklärten Gesundheitsstörungen betroffen, sollten Sie mit Ihrem Arzt über den Verdacht sprechen und medizinische Experten zu Rate ziehen. Die Überprüfung von Wohnräumen kann durch einen Umwelthygieniker und fachlich versierte Prüfinstitute maßgeblich unterstützt werden. Unser Tipp: Dokumentation führen.

- Dokumentieren Sie Symptome mit Auftreten, Intensität und räumlicher Eingrenzung

- Sichten und dokumentieren Sie offensichtliche Gefahrenpotenziale (z.B. Schimmel, Gerüche u. a.)

- Sind neue oder alte Materialien durch Renovierung / Neuanschaffung mit der gesundheitlichen Veränderung in Verbindung zu bringen?

- Kommen im Umfeld der Wohnung äußere Einflüsse als Ursache in Frage? Beispielsweise Fabriken und Firmen, die mit Schadstoffen arbeiten, chemische Reinigung o. ä.

Fragen und Kontakt

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